Der Unterricht in der Waldorfschule
Der Unterricht an der Waldorfschule ist durch einen genau festgelegten Ablauf im Hauptunterricht geprägt, der den Kindern einen starken Halt gibt. Das Wissen wird nicht mit Medien vermittelt, sondern ausschließlich durch die Lehrer*innen. Es gibt keine Lehrbücher. Die Kinder schreiben Unterrichtsinhalte von der ersten Klasse ab in ihre Epochenhefte und gestalten sie liebevoll.
In den ersten Schuljahren, in denen die eigene Urteilskraft der Schüler*innen erst heranreift, ist „bildhafter“ Unterricht ein wesentliches Unterrichtsprinzip. Die Tatsachen werden so behandelt, dass die Schüler*innen zusammen mit dem Anschaulichen auch das Gesetzmäßige und vor allen Dingen das Wesenhafte der Dinge im Sinne echter Bilder verstehen und erleben lernen.
Dem Streben nach eigener Lebensgestaltung und Urteilsbildung vom 14. Lebensjahr an entspricht der wissenschaftliche Charakter vieler Unterrichtsfächer vom 9. bis zum 12. Schuljahr. Die Waldorfschulen sehen hier die pädagogische Aufgabe nicht darin, eine voruniversitäre Ausbildung zu betreiben, sondern den Unterricht inhaltlich so zu vertiefen, dass er sich mit den Lebensproblemen des jungen Menschen verbinden kann und Antworten auf seine Lebensfragen gibt.
Mehr Information zum Unterricht an der Freien Mittelschule Wernstein:
Auf das in Oberfranken einmalige Modell der praktischen Oberstufe ist besonders hinzuweisen. Die Neuntklässler*innen absolvieren zwei verschiedene Praktika in den Bereichen Landwirtschaft (3 Wochen) und Handwerk (3 Wochen), die Zehntklässler*innen ein selbstgewähltes Teilzeitpraktikum über ein halbes Jahr. Der Unterrichtsstoff wird währenddessen in der Abschlussklasse an drei von fünf Tagen ganztags vermittelt. An den beiden anderen Tagen arbeiten die Jugendlichen in ihrem Praktikumsbetrieb. In der praktischen Oberstufe wird neben den üblichen Schulfächern durch die praktischen Tätigkeiten ein direkter Bezug zum Leben geschaffen. Das Blickfeld der Schüler*innen wird dadurch gezielt erweitert. Zur umfassenden Persönlichkeitsentwicklung werden neben den kognitiven auch musische, handwerkliche und soziale Begabungen der Schüler*innen gefördert.
Am Ende der praktischen Oberstufe über zwei Jahre (9. und 10. Klasse) können die Schüler*innen die Prüfung zum Qualifizierende Hauptschulabschluss (Quali) oder zur Mittleren Reife ablegen.
Fremdsprachen
Der Unterricht in Englisch und Russisch beginnt in der 1. Klasse, um die in den drei ersten Schuljahren noch vorhandene starke Nachahmungsfähigkeit der Kinder zu nutzen. Er ist in diesen Klassen auf die Entwicklung eines lebendigen Sprachgefühls und den Erwerb eines Schatzes an Wörtern und Redewendungen aus dem täglichen Leben ausgerichtet. Erst in der 4. Klasse tritt das schriftliche Arbeiten hinzu.
Eurythmie
Rudolf Steiner, der diese Bewegungskunst geschaffen hat, nannte sie einmal: „Das Sichtbarwerden der Sprache durch den ganzen Menschen“. In der Eurythmie erüben die Kinder die Elemente der Sprache und der Musik in Bewegung umzusetzen.
Religionsunterricht
Unsere Schüler*innen, erhalten derzeit einen freien christlichen Religionsunterricht.
Gartenbau
Im Gartenbau lernen die Kinder Säen, Pflanzen, Jäten und Ernten. Bei Arbeiten im und um das Gartenbauhaus herum werden die Schüler*innen nicht nur zur Liebe zur Natur erzogen, sondern auch soziale Fähigkeiten werden geschult.
Sport
Das Fach „Turnen“ folgt ebenso wie die anderen Fächer den Entwicklungsschritten der Kinder. Gymnastik, Leichtathletik, Mannschaftsspiele, aber auch Eislaufen, Akrobatik, Jonglieren und Trendsportarten gehören dazu.
Musik
Im Musikunterricht erhalten alle Kinder der unteren Klassen Flötenunterricht und Unterricht im Kantelespielen (Kinderharfe).