Feste im Jahreslauf
Rhythmus ist ein gesundendes Element in der Waldorfpädagogik, besonders für die jüngeren Jahrgänge. Es lebt in der “atmenden” Gliederung des Hauptunterrichts, im geordneten Wechsel von Ruhe und Konzentration, im Wochenrhythmus wie auch in den Jahreszeiten, in denen der Mensch sich an die Rhythmen der natürlichen Welt anbindet.
Die Betonung der Jahreszeiten-Akzente wurde seit alters her aus der Erkenntnis verschiedenster Traditionen gefeiert. Dabei werden in bedeutsamen Bildern die christlichen Inhalte erlebt.
In der Schulgemeinschaft wird dies deutlich in den Oberuferer Weihnachtsspielen, einer Bühnentrilogie (Paradeisspiel, Christgeburtsspiel, Dreikönigsspiel), die traditionell durch Lehrer*innen, Eltern, mit der Schule Verbundene und auch Schüler*innen aufgeführt werden. Ostern und Pfingsten – als bekanntere – ,aber auch Johanni, Michaeli und der Martinstag sind Feste, in denen die Schüler*innen in einer Feierstunde innerlich berührt werden, durch entsprechende bildhafte Erzählungen (Unter- und Mittelstufe) oder thematisch orientierte Ansprachen (Oberstufe).
Martinimarkt
Der Martinimarkt in unserer Schule ist etwas ganz Besonderes. Jede Klasse hat sich ein Thema vorgenommen und bietet in ihrem Klassenzimmer die schönsten und stimmungsvollsten Dinge an. Neben handgefertigten Geschenk- und Weihnachtsartikeln findet man auch Adventskränze, Bücher, Spielwaren und eine große Auswahl von kulinarischen Köstlichkeiten. Zu den beliebten Klassikern gehören jedes Jahr das “Lichtleinschwimmen”, das Kerzenziehen und der Kinderladen, in dem schon die Kleinsten auch ohne Elternbegleitung kleine Dinge kaufen dürfen. Unser Martinimarkt ist nicht nur für unsere Besucher*innen jedes Jahr ein sehr stimmungsvolles Ereignis, sondern er wird auch von den Schüler*innen und den Eltern als Auftakt zur Weihnachtszeit empfunden.
St.Martin
In der ersten und zweiten Klasse findet zum Martinstag am 11. November ein Laternenumzug mit der/dem Klassenlehrer*in und den Kindern statt. Die Eltern warten auf die Rückkehr der Kinder im Klassenzimmer und empfangen die Kinder zum Teilen der Martinsmännchen.
Die Oberuferer Weihnachtsspiele
Die Weihnachtsspiele sind fester Bestandteil der weihnachtlichen Festgestaltung an den Waldorfschulen geworden. In den deutschen Sprachinseln Ungarns wurden sie zu Zeiten der alten österreichisch-ungarischen Monarchie als ein letztes Zeugnis alter Weihnachtsbräuche lebendig gehalten. Karl Julius Schröer, der Lehrer Rudolf Steiners an der technischen Hochschule in Wien, hat die Texte gesammelt, veröffentlicht und so der Nachwelt erhalten. Von einfachen Menschen gespielt, spricht aus diesen schlichten volkstümlichen Texten eine innige, herzenswarme Gemütsstimmung.
Nach einem alten Brauch wird am Heiligen Abend zugleich auch der Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies gedacht. Und so geht auch den eigentlichen Weihnachtspielen sinnigerweise das Paradeis-Spiel voran. Der “alte Adam” wurde in den Sündenfall verstrickt, mit dem Christuskind wird nach den Worten des Apostels Paulus ein “neuer Adam” geboren, der ein neues geistiges Licht in der Menschheit entzündet.
Friedvoll innig leuchtet dieses Hoffnungs-Licht aus dem Christgeburts-Spiel, das uns die Geburtserzählung nach Lukas vor Augen führt, mit der Verkündung des Erzengels Gabriel an Maria, der Offenbarung, die den Hirten auf dem Feld zuteil wird, und schließlich der Geburt des Jesuskindes im Stall zwischen Ochs und Eselein.
Ganz anders erleben wir die Geburtsgeschichte nach Matthäus, die uns hochdramatisch im Dreikönigs-Spiel gezeigt wird, mit dem Besuch der Heiligen Drei Könige und dem König Herodes anbefohlenen Kindesmord, dem das Jesuskind nur knapp entgeht.
Faschingsmonatsfeier
Zur Faschingsmonatsfeier treffen sich Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern kostümiert. Die Schüler*innen tragen eine Verkleidung, passend zum Erzählstoff ihres Klassenjahres, und so kommt es, dass man Märchenfiguren, Tiere, Handwerker, Ägypter, Römer und mehr zu sehen bekommt. Die ganze Moderation, von Lehrer*innen geleitet, ist nicht mehr “ganz ernst” zu nehmen und für alle Anwesenden ein Riesenspaß. So ist diese Monatsfeier eine “Entspannung” und willkommene Unterbrechung in der kalten Jahreszeit und für alle ein schönes gemeinschaftliches Ereignis.
Sommerfest
Alljährlich im Juli treffen sich Schüler*innen und Lehrer*innen, Eltern und Ehemalige, Verwandte und Bekannte, um gemeinsam zu feiern. Auf dem gesamten Schulgelände werden Spiel- und Bastelmöglichkeiten angeboten. Man kann bei Kaffee und Kuchen den Sommertag genießen und viele nette Menschen treffen. Gäste sind herzlich willkommen!